Marius Halbur ist gelernter Maschinenbautechniker und Truppführer im THW Beckum mit Einsatzschwerpunkt Gebäudesicherung. „Sind Gebäude vom Einsturz bedroht, so steht uns zunächst mit dem Abstützsystem Holz (ASH) die Möglichkeit bereit, Gebäude von außen zu stabilisieren. Bis zu 15 Meter hohe Fassaden können damit gesichert werden“, so der 24 jährige im Gespräch. „Müssen Gebäude von innen gesichert werden, steht uns das EGS, das Einsatzgerüstsystem, zur Verfügung. Mit diesem Konstrukt, was einem Baugerüst sehr ähnlich ist, können beispielsweise Decken abgestützt oder Türrahmen stabilisiert werden“, so Halbur.
Als neuste Technik steht am Beckumer THW-Standort das ESS, Einsatzstellen-Sicherungssystem, bereit. Dabei handelt es sich um modernste Messtechnik. Halbur: „Muss die Gebäudeaktivität nach einer Gewalteinwirkung überprüft werden, so können an dem Objekt sog. Messprismen angebracht werden, welche dann mit einem sog. Tachymeter überwacht werden. Die Daten werden von modernster Software ausgewertet. Selbst geringe Gebäudebewegungen können so festgestellt werden.“
Auch schon häufiger waren die Beckumer THWler zur Gebäudesicherung im Einsatz: so kam es 2014 zu einem Silobrand in Telgte, bei dem mit Hilfe des ESS die Ausdehnung des Silos durch die Hitze überwacht wurde. 2010 wurde ein Auto in Westkirchen durch die Luft katapultiert und landete im ersten Obergeschoss eines Gebäudes. Dieses wurde durch das THW sowohl von innen als auch von außen gesichert. Ein Jahr zuvor wurden im Kamener Stadtteil Methler durch eine fehlerhafte Bohrung gleich mehrere Gebäude beschädigt. Mehrere THW-Ortsverbände waren vor Ort, um schlimmeres in der Siedlung zu verhindern.